Das Schweizerische Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) untersucht, wie der Solarertrag in schneebedecktem Gelände optimiert werden kann. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, PV-Anlagen in den Bergen so zu platzieren, dass sie das von benachbarten Hängen reflektierte Licht nutzen können.
Ein Forschungsprojekt in der Schweiz untersucht, wo und wie Solarmodule in Bergregionen am besten positioniert werden können, um möglichst viel Strom zu erzeugen.
Die Untersuchung wird vom WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) durchgeführt, wobei die Doktorandin und Forscherin Anja Mödl die Arbeiten leitet.
Mödl arbeitet in der Region Meierhof in der Ostschweiz und verwendet Sensoren, die Wellenlängen zwischen 340 und 2.500 Nanometern erfassen können, um sowohl das einfallende Sonnenlicht als auch das vom Schnee reflektierte Sonnenlicht zu messen.
In Bergregionen wird der größte Teil des vom Schnee reflektierten Sonnenlichts auf andere Hänge projiziert, die das Sonnenlicht wiederum reflektieren. Da die Schneeoberfläche verschiedene Wellenlängen unterschiedlich stark reflektiert, verändert sich das Lichtspektrum mit jeder Reflexion.
Die Forschung zeigt, dass die Intensität bestimmter Wellenlängen im Laufe der Zeit stärker wird als im ursprünglichen einfallenden Sonnenlicht. Mödl möchte herausfinden, wie sich die Spektren an verschiedenen Standorten wie Südhängen, Nordhängen und dazwischen liegenden Hängen unterscheiden.
Diese Erkenntnisse würden dazu beitragen, die Standorte von PV-Anlagen zu optimieren, indem sichergestellt wird, dass die Anlage das von benachbarten Hängen reflektierte Licht nutzt und so in den Wintermonaten mehr Strom erzeugen kann.
Mödl erklärte, dass die bisher gesammelten Daten im Sommer analysiert und mit Daten aus Modellberechnungen verglichen werden sollen.
Bislang hat Mödl ihre Messungen um die Mittagszeit an Tagen ohne Bewölkung durchgeführt. Sie betonte jedoch, dass für fundierte Schlussfolgerungen Daten unter verschiedenen Bedingungen erfasst werden müssen, sodass das Projekt im nächsten Winter fortgesetzt wird.
Im vergangenen Jahr haben andere SLF-Forscher mit Drohnen die Schneehöhen in einem Gebiet gemessen, in dem ein Solarpark geplant war.
Eine Studie der ETH Zürich vom August letzten Jahres untersuchte die wirtschaftliche Rentabilität von PV-Projekten in den Schweizer Alpen.