Solarzellen produzieren nur bei Licht Strom, weshalb sie an kurzen Wintertagen mit tiefstehender Sonne am wenigsten produzieren. Zur Veranschaulichung: Der kürzeste Tag im Jahr (um den 21. Dezember) dauert 8 Stunden, der längste (um den 20. Juni) mehr als 16 Stunden.
Die Menge der erzeugten Energie wird auch durch den bewölkten Himmel und Schneefall im Winter verringert. Die Sonnenstrahlen treffen nicht direkt auf die Module, sondern werden von Wolken oder Schneeflocken gebrochen. Auf das Kraftwerk fällt somit diffuses Licht, aus dem die Paneele weniger Energie gewinnen als aus direkter Sonneneinstrahlung. Außerdem ist es für die Produktion nicht förderlich, wenn die Paneele mit einer dünnen Schneeschicht oder Reif bedeckt sind.
Wie viel die Paneele im Winter genau produzieren, hängt vom Wetter und vom Standort ab, aber als Richtwert gilt, dass Sie in den Wintermonaten etwa 20–25 % der Sommerleistung aus Ihrer Photovoltaikanlage erzielen.
Es mag paradox erscheinen, aber niedrige Temperaturen sind für Photovoltaikpaneele von Vorteil. Siliziumatome haben im Winter eine geringere Anfangsenergie, sodass die auf sie fallende Sonnenstrahlung einen stärkeren Anstieg ihrer Energie bewirkt als im Sommer, wenn ihre Anfangsenergie höher ist. Dieser stärkere Energieanstieg ist für die höhere Effizienz der Module verantwortlich, kann jedoch die kürzeren Tage bei weitem nicht ausgleichen, sodass die Produktion im Winter dennoch deutlich geringer ist.
Sommerüberschüsse können Sie für den Winter speichern Im Sommer, wenn Ihre Photovoltaikanlage mehr Strom produziert, als Sie verbrauchen, können Sie einen Teil der Überschüsse kurzfristig in physischen Batterien speichern oder zur Warmwasserbereitung nutzen. Alles, was darüber hinausgeht, können Sie ins Netz einspeisen und sozusagen in einer virtuellen Batterie speichern.
Es handelt sich dabei nicht um eine echte Speicherung von Energie wie bei einer physischen Batterie, denn der Strom wird nach dem Einspeisen ins Netz sofort an anderer Stelle verbraucht. Ihr Versorger rechnet Ihnen diesen Überschuss jedoch an, und Sie können ihn dann später aus dem Netz abrufen – in der Regel im Winter. Für diesen Strom zahlen Sie nur die Verteilungsgebühren.
Neben der virtuellen Batterie können Sie die Sommerüberschüsse aus Ihrer Photovoltaikanlage auch teilen oder an Ihren Versorger verkaufen. In allen Fällen fließt der Überschuss physisch in das Verteilernetz, nur die Art und Weise, wie Sie mit diesen Überschüssen umgehen, unterscheidet sich.
Eine zu groß dimensionierte Photovoltaikanlage lohnt sich nicht Die geringere Produktion im Winter kann einige Interessenten für eine PV-Anlage dazu veranlassen, eine stark überdimensionierte Anlage zu wählen, damit auch im Winter ein möglichst großer Teil des Verbrauchs gedeckt wird. Davon raten wir jedoch ab. Sie zahlen mehr Geld für eine große Photovoltaikanlage, steigern die Winterproduktion nur geringfügig, haben aber im Sommer so enorme Überschüsse, dass Ihr Versorger die Einspeisung in das Netz einschränken oder ganz untersagen kann.
Optimal ist es daher, die Anlage so zu dimensionieren, dass sie Ihrem Jahresverbrauch möglichst genau entspricht, anstatt sie nur wegen der Wintermonate zu überdimensionieren.